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Ein Projekt von internationalem Ruf

Vergrößerung des Musée Unterlinden

Das Musée Unterlinden in Colmar, eines der berühmtesten und meistbesuchten Museen Frankreichs, wurde vom Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron neu gestaltet und auf rund 8.000 Quadratmeter erweitert. Seit 12.12.2015 hat das Museum erneut seine Tore für Besucher geöffnet. Die offizielle Eröffnung wird Ende Januar 2016 stattfinden. An diesem Ereignis werden der französische Staatspräsident François Hollande sowie der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schultz teilnehmen.

Das Museum und seine Umgebung präsentieren sich als eine architekturale, museographische und urbane Entwicklung. Seine Fläche wurde verdoppelt, um den Besuchern einen neuen durchdachten Rundgang in einem neuen "Schatzkästlein" zu offerieren. Ziel des Museums ist es, für alle geöffnet und erreichbar zu sein.

Musée Unterlinden, Extension Colmar, France / Herzog & de Meuron / Foto: Ruedi Walti

Das Projekt für die Erweiterung des Museums Unterlinden in Colmar schließt die drei Dimensionen Städtebau, Architektur und Museografie ein. Zentral ist dabei die Auseinander­setzung mit Fragen von Rekonstruktion, Simulation und Ergänzung.

Städtebau
Das Museum Unterlinden besteht nach seiner Erweiterung aus zwei Gebäude-Ensembles, die einander an der Place Unterlinden spiegelbildlich gegenüberstehen und unterirdisch miteinander verbunden sind. Auf der einen Seite befindet sich die mittelalterliche Klosteranlage mit Kirche, offenem Kreuzgang, Brunnenanlage und Garten. Auf der anderen Seite des Platzes nimmt das neue Museumsgebäude das Volumen der Kirche auf und bildet zusammen mit den ehemaligen kommunalen Bädern, die für Museumszwecke umgenutzt werden, einen zweiten, ummauerten Hof.

Architektur
Die Renovationen im Kloster wurden in enger Zusammenarbeit mit den Architekten der Denkmalpflege geplant und ausgeführt. Sämtliche museografischen Einbauten der jüngeren Vergangenheit wurden entfernt und die Räume in ihren früheren Zustand zurückversetzt. Wir haben alte Holzdecken wieder freigelegt und lange zugemauerte Fenster zum Kreuzgang und zur Stadt wieder geöffnet. Das Dach der Kirche wurde saniert und ins Kirchenschiff ein neuer Holzboden eingebracht. Eine neue, gegossene Wendeltreppe führt den Besucher nach unten zu der unterirdischen Galerie, die Kloster und Neubau miteinander verbindet.

Sammlung und Museografie
In enger Zusammenarbeit mit Jean-François Chevrier und Élia Pijollet sowie den Kuratoren des Museums Unterlinden wurde die Museografie Hand in Hand mit der Architektur entwickelt. Die Sammlungen umfassen neben den weltweit bekannten Werken aus dem Mittelalter und der Renaissance - allen voran der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald und Niklaus von Hagenau (1512-1516) - Zeichnungen, Drucke und Vorlagen für die Textilproduktion, Fotografien, Gemälde, Skulpturen, Fayencen und ethnographische Objekte aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt in der lokalen Kunst- und Kulturgeschichte. Ab den 1960er-Jahren wurde eine Sammlung moderner Kunst aufgebaut.

Musée Unterlinden, Extension Colmar, France / Herzog & de Meuron / Foto: Ruedi Walti

Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden Klosters

Das alte Kloster der Dominikanerinnen, dessen Kirche 1269 von Albrecht dem Großen geweiht wurde, wurde am 14. Mai 1852 unter Denkmalschutz gestellt. Seit dem 13. Jh. Hat das alte Nonnenkloster zahlreiche Veränderungen erfahren. 1792 ging das Gebäude in weltlichen Besitz über. Erst wurden dort Kriegsgefangene untergebracht, 1793 wurde es in ein Militärspital umgewandelt, 1795 zog die 4. Lanzenreiter-Schwadron ein, die bis 1847 blieb. Am 3. April 1853 wurde das Musée Unterlinden eröffnet.

Musée Unterlinden, Extension Colmar, France / Foto: Herzog & de Meuron

Im Rahmen der Erweiterung gab die Direction Régionale des Affaires Culturelles d'Alsace (elsässische Regionaldirektion für kulturelle Angelegenheiten) 2006 eine Vorstudie über den Zustand der Gebäude beim Chefarchitekt der französischen Denkmalpflege Richard Duplat in Auftrag.
Richard Duplat leitet derzeit die Restaurierungsarbeiten an den Klostergebäuden in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Herzog & de Meuron. Die Zuständigkeitsbereiche der beiden Bauleitungen wurden nach Absprache festgelegt.

Weitere Informationen:
www.musee-unterlinden.com

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