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Rohbau, Fassade, Dach, Fenster, Türen
Variable Glasbeschichtungen für beschlagfreie ScheibenGlas mit neuen Eigenschaften
Ob Fensterscheiben, Solarzellen oder Touchscreens - hauchdünne Beschichtungen verhelfen Glas zu neuen Eigenschaften. Das Sputtergerät Megatron® ermöglicht es nun erstmals, die Materialien in diesen Schichten beliebig zu variieren und völlig neue Schichten mit besserer Oberflächenqualität herzustellen. Auf der
Messe glasstec vom 21. bis 24. Oktober in Düsseldorf
präsentieren Fraunhofer-Forscher das Megatron® (Halle 15, Stand A33).
Dreifachverglasungen sollen möglichst viel der teuren Heizungsluft im Haus halten. In den Morgen- und Abendstunden jedoch können die dreifachen Fenster für Verdruss sorgen: Denn die äußere Scheibe kühlt in der Nacht stark aus und die Luftfeuchtigkeit setzt sich als Tau ab - sie beschlägt. Eine leitfähige Schicht könnte dies verhindern und die freie Sicht erhalten. Sie sorgt dafür, dass die Scheibe das Bisschen an Wärme, das zu ihr dringt, nicht an die kalte Umgebung abstrahlt. Damit die Schicht Wind und Wetter unbeschadet übersteht, muss sie möglichst kratzfest sein.
Simulierte Plasmaentladung in einem Querschnittsmodell des Megatrons / Bild: © Fraunhofer IST
Mit dem Megatron® schnell zur optimalen Schicht
Beim üblichen Sputterprozess beschießt man in einer Vakuumkammer einen Festkörper, Target genannt - das kann beispielsweise ein Titan-Metallblock sein - mit energie-reichen Ionen. Diese schlagen einige Titan-Atome aus dem Target heraus, die sich auf der Glasoberfläche als hauchdünne Schicht absetzen. Möchte man die erzeugte Titanschicht mit Niob "verunreinigen", muss dieses Element normalerweise bereits im Targetmaterial enthalten sein. Die Konzentration ist daher von vornherein festgelegt. Anders dagegen beim Megatron®, das die Forscher am IST entwickelt haben: "Hier haben wir zwei komplett getrennte Targets, eines aus Titan, eines aus Niob. Wir sind daher völlig frei, was die Dotierkonzentrationen angeht. Wir können sie beliebig variieren und sogar Gradienten einstellen, sprich die Dotierung über die Schichtdicke hinweg verändern", erklärt der Forscher. Auf diese Weise ließe sich beispielsweise die Effizienz von Solarzellen steigern.
Neue Materialkombinationen lassen sich realisieren
Vor dem Bau des Megatrons® führten die Wissenschaftler Simulationen durch: Wie kann man die beiden Vakuumkammern für die unterschiedlichen Targets gastechnisch bestmöglich voneinander trennen? Wo müssen welche Blenden angebracht sein? Diese Fragen konnten Sittinger und seine Kollegen mithilfe eines Simulationsprogramms beantworten - mittlerweile hat die Software des IST-Teams auch Einzug in die Entwicklungsabteilungen von Anlagenbauern gehalten.
Weitere Informationen:
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