Tragwerk

In statisch-konstruktiver Hinsicht handelt es sich um ein räumliches, verschiebliches, statisches System. Details, wie die Lagerung der Holzleimbinder auf den Stützen und die Verbindung der Träger zueinander, spiegeln eine klare statische Funktion wider.

Die Dacheindeckung - Dachelement (BSPH) - übernimmt die Funktion einer Dachscheibe, verteilt die Windkräfte, Erdbebenkräfte, stabilisierende Kräfte etc. auf mehrere Stützen, sichert damit eine wirtschaftliche Bemessung und gleicht die Verformungen in der Dachebene aus.

Weder Stützen (720 Stück) noch Holzleimbinder wiederholen sich, was die Abmessungen betrifft, mehr als zweimal. Eine wahre Herausforderung an die statische Bearbeitung, an die Freigabe und Montage samt Fertigung. Diese komplexe Materie erforderte ein hohes Maß an Erfahrungen mit Holzbau, Stahlbeton und Stahlbau.

Eine klare konstruktive Linie der Konstruktion hatte die oberste Priorität. Kein Stab zu viel, kein Stab zu wenig. Die statischen Berechnungen wurden an mehreren Modellen durchgeführt. Alle Ergebnisse wurden mit den Programm-Files an die ausführende Holzbaufirma weitergegeben.

Die Konstruktion wurde nach Theorie II. Ordnung - Gleichgewicht am verformten System - untersucht. Die Stabilitätsnachweise der Stützen wurden außer für die üblichen Lastfallgruppen auch für Lastfall Erdbeben (Modale Analyse) und Brandfall durchgeführt. Die Dachscheibe mit ihrer geschwungenen Form wurde detailliert untersucht, um die Verbindungsmittel bei den BSPH Elementen zu ermitteln.

Im Zuge der Planung wurde auf das äußere Erscheinungsbild großen Wert gelegt. Ausreichende Bautoleranzen während der Montage wurden bereits bei der Planung berücksichtigt. Sämtliche Details wurden gründlich durchdacht, da sie sich vom Prinzip her mehrere hundert Male wiederholen. Die komplizierte räumliche Geometrie (es gibt kaum einen rechten Winkel) verlangte nach ausgereiften Details.